Stippgrütze kennt Barbara von Kindheit an, nämlich wenn bei ihnen im Haus geschlachtet wurde. Das war immer ein Festtag, an welchem es nicht nur unvergeßliche Frikadellen sondern auch jene Stippgrütze gab. Hier oben ist ein Bild vom Schlachten im Keller von Barbaras Elternhaus in Gehlenbeck (links ist Barbaras Mutter, neben ihr Barbaras Großmutter, 1969)
Wenn man genau das Etikett studiert, bemerkt man, daß Graupen ein wichtiger Bestandteil der Stippgrütze sind. (Siehe auch den einschlägigen Wikipedia-Artikel)
Nach Barbaras Familien-Wissen findet sich relativ selten ein Metzger im ‘Mühlenkreis’ (=Barbaras Heimat) der diese Stippgrütze im Angebot hat, wiewohl der Kreis Minden-Lübbecke für Eingeweihte als das Kern- und Mutterland der Stippgrütze gilt.
Für ein reichliches Hauptessen für 2 Personen kann man pro Person ca. 700 g Stippgrütze rechnen (also zusammen ungefähr 2 x das oben abgebildete Paket). Zur Stippgrütze gehören eingelegte Gurken und bei uns unbedingt noch Pellkartoffeln (andere bevorzugen Brot).
Da die Gurken bei diesem Essen ein eminente Rolle spielen, sei ihnen hier etwas mehr Platz gegönnt.
Links sind meine Salzgurken, rechts sind Barbaras Gewürzgurken.
Meine Salzgurken findet Barbara voll abartig, während mir ihre Gewürzgurken zur Stippgrütze bei Weitem nicht so gut schmecken wie die Salzgurken.
Die hellen Gurken sind ‘eingelegte Senfgurken’, die hellgrünen Gurken sind ‘Gewürzgurken’, und vorne, die mehr dunkelgrünen Gurken, sind ‘Salzgurken’. (Achtung: Die Salzgurken sollten bald aufgebraucht werden, weil sie nach ein paar Wochen Schimmel ansetzen, nachdem man das Glas geöffnet hat),
Die (hellen) Senfgurken sind eine etwas spätere Errungenschaft dieses Essens. Aber sie passen dennoch hervorragend dazu! Links sind die Gewürzgurken, rechts die Salzgurken. - Da es die Stippgrütze bei uns immer nach Weihnachten gibt (Barbara bringt sie aus Gehlenbeck mit), sind hier auch die Weihnachts-Servietten zu sehen.
Wie man sieht, trinken wir ganz normal trockenen Rotwein und/oder Weißwein zur Stippgrütze - und selbstverständlich auch unser gut gekühltes original Gießener Leitungswasser.
Meinen Teller erkennt man ganz klar an dem drüber gestreuten (scharfen) Paprika-Pulver. Aber auch an der Salzgurke, links:
Barbaras Teller
Zubereitung
Es geht in dieser Art der Stippgrütze nicht darum, daß die Stippgrütze gart (sie ist bereits gar), sondern daß sie knusprig brät.
1. Schritt
Eine große Teflonpfanne auf großer Flamme erhitzen.
2. Schritt
Die Stippgrütze in grobe Scheiben schneiden, in die heiße Pfanne einlegen und anbraten:
3. Schritt
Nach ca. 3 min. mit einem Pfannenwender umdrehen und dann umrühren. Die Scheiben zerfallen dabei:
4. Schritt
Auf fast großer Flamme weiter braten bis sich reichlich braune Kruste gebildet hat. Dabei ca. alle 5 min umrühren, so daß die jeweils am Boden entstandene Kruste nach oben kommt. Insgesamt ca. 30 min. braten und möglichst einen Spritzschutz verwenden, denn es spritzt ordentlich.
Die fertige Stippgrütze - die kleinen runden weißen Teile zwischendrin sind die Graupen
Hier die PDF-Datei zum Ausdrucken:
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