So ein Mini-Backofen ist die entscheidende Voraussetzung zur Produktion unserer Pizza-Brote
Es fing alles damit an, daß wir in unserer relativ bescheidenen Studentenzeit einen Tischgrill geschenkt bekamen. Doch Fleisch oben drauf braten - wie vorgesehen? Das war ja wohl Quatsch. - Andererseits, die Versuche mit dem Hawai-Toast für innen drin im Backofen waren auch nicht der Brüller. Schließlich entwickelten sich so nach und nach die “Pizza-Brote” als Lösung für dieses Gerät. Unser alter Tischgrill wurde im Laufe der Jahre ziemlich unansehnlich, weil er sich nicht richtig reinigen ließ. Als ich jetzt kürzlich (Feb. 2011) ein Angebot von Aldi-Süd durchlas, fand ich dieses obige Teil für 30 Euro ziemlich interessant. Barbara ebenfalls. Es hat sich jedenfalls gestern Abend für unsere Pizza-Brote schon mal gut bewährt. Das Ding braucht zwar eine gewisse Anwärmzeit, aber dann erhalten die Brote bei Oberhitze in höchster Temperaturstellung (Toast, 230°) genau die richtige heiße Temperatur. Insofern ist das neue Gerät für uns nicht nur schöner, sondern auch besser als das alte. (Backpapier eignet sich übrigens in diesem Gerät bei dieser hohen Temperatur nicht. Es verkohlt, wird schwarz und fängt an zu rauchen. Man darf auch nicht mit Backpapier an die oberen Heizstäbe kommen, es fängt an zu brennen. Davon schreiben die überaus auf Achtsamkeit bedachten Gebrauchsanleitungs-Idioten allerdings nix).
Das endgültige Pizza-Brot in seiner ganzen erhabenen Schönheit
Im Folgenden wird das Rezept anhand der Fotos erläutert. Es handelt sich um die scharfe ‘Manni-Variante’
Die Grundlage des Pizza-Brots bildet normales Weißbrot, also kein Toast. Das Weißbrot sollte beim Einkaufen schon vorgeschnitten sein, das erleichtert alles:
Die Weißbrotscheibe wird im Grill von einer Seite ganz leicht angeröstet. Diese angeröstete Seite bildet nun die Unterseite, während die weiche Oberseite für den Belag dient.
Das Brot etwas abkühlen lassen, erst mit Meersalz-Butter (oder Margarine) sodann mit Tomatenmark beschmieren. [Wir nehmen jetzt übrigens nur noch Bio-Tomatenmark aus dem Glas] Jetzt kommen eingelegte Pepperoni (“Pfefferonen”) kleingeschnitten auf den Belag. (Barbara verzichtet gerne darauf).
Der nächste Schritt ist der Belag mit Salamischeiben. Und damit das Pizza-Brot auch wirklich richtig scharf wird, wird die Salami noch mit Sambal Oelek bestrichen (eine scharfe Paste aus Indonesien). Alternativ kann man stattdessen ein paar Tröpfchen rotes Tabasco aus USA nehmen. (Auf solcherlei ‘Gift’ verzichtet Barbara ebenfalls gerne!)
Auf die Salami mit dem Sambal Oelek bzw. Tabasco kommen jetzt Tomatenscheiben, die noch mit einigen Tupfern Sardellen-Paste versehen werden, nachdem die Tomaten mit Pfeffer und Salz bestreut wurden.
Da es mittlerweile Sardellenpaste in Gießen kaum noch zu kaufen gibt, behilft sich Barbara damit, eine eingelegte Sardelle klitzeklein zu schneiden (natürlich mit ihrm Haseknife), und ich nehme mir davon dann ein ganz klein wenig auf die Tomaten
Nun kommt auf diese Tomaten mit der Sardellenpaste Käse. Es handelt sich um mittelalten Gouda in Scheiben. Der Rand muss abgeschnitten werden und man muss darauf achten, daß der Käse nicht übersteht, da sonst nachher in dem Grill wegen dem runtertropfenden Käse soowass von einer Sauerei entsteht!
Jetzt wird der ganze Aufbau mit einem geeigneten Gerät (einer flachen Schaufel) auf den Grillrost gehoben, derselbe vorsichtig in den Grill geschoben und die Klappe zugemacht.
Das Pizza-Brot wird wieder herausgehoben, wenn der Käse etwas gebräunt ist und ein bisschen verläuft.
Schließlich habe ich noch eine rote Zwiebel parat, die ich mir als Letztes auf den Käse in Streifen schneide. Jetzt noch etwas Pfeffer und Salz dazu - und fertig ist die Laube (vgl. Bild oben).
Barbaras Pizza-Brote
1. Zunächst die leicht schon vorgebackene Weißbrotscheibe mit Tomatenmark bestreichen:
2. Sodann mit Salami- und Tomatenscheiben sowie Zwiebelringen belegen:
3. Dann mit Käse belegen
4. Barbaras fertiges Pizza-Brot
Der Backvorgang im Mini-Bratofen
rechts ist mein Pizza-Brot, links das von Barbara am Brutzeln:
Sehr sinnvoll zum Reinschieben und Rausholen der Pizzabrote aus dem Mini-Bratofen ist übrigens solch eine flache Schaufel, auch ‘Pfannenschaufel’ genannt:
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In der Zwischenzeit, wenn das Pizza-Brot im Backofen vor sich hin bruzzelt, bereite ich mir noch etwas Anderes vor, und zwar diesmal nicht auf der Grundlage von Weißbrot sondern mit Roggenbrot.
Allerdings sollte das Roggenbrot (schon beim Bäcker) in möglichst dünne Scheiben geschnitten werden, da dadurch die Brote mit dem Belag praktisch doppelt so gut schmecken! - Hier sind die Scheiben immer noch zu dick
Ich bereite mir in der Zwischenpause des Grillens entweder
a) Manni’s spezielles Knoblauchbrot vor:
d.i. eine möglichst dünne Scheibe Roggenbrot (wie hier unten abgebildet), die mit mit Butter (oder Margarine) beschmiert ist und sodann mit dünn geschnittenen Knoblauchscheibchen belegt wird. Die Knoblauchscheibchen werden anschließend gesalzen und müssen nun mindestens erst mal 5 Minuten ziehen.
Mit Hilfe mehrerer solcher Knoblauchbrote kann man übrigens für die nächsten beiden Tage im Haus seine eigene kleine Gasanstalt aufmachen.
oder
b) ich bereite mir Manni’s spezielles Tomatenbrot mit Zwiebeln vor. Auch dieses muß nach dem Einsalzen (und Pfeffern) mindestens erst mal 5 Minuten ziehen. (Hier ist die Brotscheibe übrigens noch etwas zu dick geschnitten).
Links vorne sieht man Sardellenpaste (gelbe Tube) und Tomatenmark (rote Tube). Das Grüne vorne rechts sind eingelegte scharfe Pepperoni (“Pfefferonen”).
In der Mitte ist Rapunzel-Margarine
Hier noch mal mein Pizza-Brot mit französischem Rotwein und Bio-Apfelwein flankiert:
Hier nun hat sich das Arrangement (2018) etwas modernisiert. Links ist die Schüssel mit Rettichsalat (im Winter, im Sommer gibt es Radieschen). Statt Tomatenmark aus der Alu-Tube nehmen wir mittlerweile nur noch Bio-Tomatenmark aus dem Glas. Die in gelb eingewickelte Fleischwurst ist eine wohlschmeckende Putenwurst vom Klatschmohn (für mich) - Barbara will nach wie vor richtige Fleischwurst - hinten auf dem Teller.
Hier ist Gänsefett in Eis eingelegt, dass es sich nicht in der warmen Raumtemperatur verflüssigt. Ich bestreiche mir damit ein dünnes Roggenbrot, um anschließend darauf Wurstscheiben zu legen, die ich mir noch ordentlich würze (mit Salz, Pfeffer, Kurkuma, Chili-Pulver).
Hier noch die unvermeidliche Käsmatte. Es handelt sich ja bei den ‘Pizzbroten’ eigentlich um ein spezielles Abendbrot, diesmal jedoch ohne Handkäs mit Musik und stattdessen eben jene Pizzabrote aus dem Ofen..
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